Südwestdeutsch (Ulm) - Hl. Antonius
Auktion 389, Kat.-Nr. 587
Gemälde und Graphiken 15. – 20. Jh.
am 24. September 2020
Südwestdeutsch (Ulm)
Hl. Antonius
Differenzbesteuerung
Südwestdeutsch (Ulm)
Anfang 16. Jh.
Hl. Antonius
(Antonius Abbas). Ganzfigur leicht nach rechts, den Kopf nach links gewandt. Vor brokatiertem, graviertem und tremoliertem Goldgrund. Öl/Tempera auf Holz. 35,1 x 20,5 cm. Auf ca. 10 mm starke Eichenplatte aufgedoppelt. Rest. Min. besch. Rahmen.
Die vorliegende Darstellung geht kompositionell - mit Abwandlungen - auf Martin Schongauers Kupferstich (Lehrs 53) zurück. Eine Verortung in den Ulmer Raum ist durch die unübersehbare Beeinflussung des Künstlers durch das Schaffen Bartholomäus Zeitbloms (1455 o. 1460 Nördlingen - 1518 o. 1522 Ulm) zu vertreten. Ohne Kenntnis dessen Wiedergabe von Physiognomien, auch der silbrigen Fäden der Barthaare, ist das vorliegende Gemälde nicht denkbar. Eine hierin direkte Parallele zu Zeitblom findet sich bei dessen Tafeln eines ehemaligen Hausaltärchens im Pariser Louvre ("Die Verkündigung") und der dortigen Darstellung des Hl. Antonius. Vgl. hierzu Bosch, Dietlinde, Bartholomäus Zeitblom. Das künstlerische Werk. Ulm 1999 (= Forschungen zur Geschichte der Stadt Ulm, Bd. 30), S. 168 ff., WVZ-Nr. 11 (mit Abb. 79, Büste des Hl. Antonius).